Seniorenvertretung für Markgröningen


Grundsätzlich kann man die Meinung vertreten, warum braucht eine Stadt eine Seniorenvertretung. Es gibt doch schließlich den Stadtrat, der am Ende die Entscheidungshoheit hat.

Die Lebens- und Wahrnehmungsweise von alten und jungen Menschen ist aber eine andere als die in einem Ausschuss oder Rat, der einen Querschnitt der Gesellschaft widergespiegelt. Seniorenvertretungen weisen auf Umstände hin, die im Tagesgeschäft so nicht wahrgenommen werden. Ein paar mögliche Beispiele: Die Absenkung von Überwegen, Sitz- und Ruhemöglichkeiten, Fahrmöglichkeiten und Einkaufsmöglichkeiten im Nahbereich. 

Oberstes Ziel einer Seniorenvertretung ist die Eingliederung der älteren Generation in das gesellschaftliche, kulturelle und politische Leben. Es geht nicht, dass Gemeinden Senioren nur im Hinblick auf Pflege betrachten wird. Das Hauptaugenmerk muss auf den Menschen zwischen Rente und Pflege liegen. Kontakte älterer Menschen nehmen ab. Der frühere Bekanntenkreis wird kleiner. Deshalb werden Orte und Gelegenheiten benötigt, die es ermöglichen neue Kontakte und Gemeinschaften zu bilden. Damit leistet eine Gemeinschaft einen wesentlichen Beitrag gegen die Vereinsamung im Alter.

Je mehr die Auswirkungen des demografischen Wandels greifen, umso wichtiger wird es, Senioren als aktiven Teil der Gesellschaft zu sehen und nicht als Last, die auszugrenzen ist. Ein kurz- mittel- und langfristige Infrastrukturplanung ist notwendig, um sich auf die Auswirkungen des demografischen Wandels vorzubereiten. Um den Problemen in einer älter werdenden Gesellschaft zu begegnen ist es wichtig, diese am Leben aktiv teilnehmen zu lassen und sie nicht auszugrenzen und an den Rand zu drängen. Ältere Menschen werden in den kommenden Jahren einen zunehmenden Anteil an der Bevölkerung ausmachen. Sie haben ein Recht darauf, dass ihre Interessen in der Gesellschaft vertreten werden. Markgröningen brauch eine Seniorenvertretung, die unterstützende und beratend mit dem Gemeinderat und der Verwaltung zusammenarbeitet.

Die Mitwirkung und der Austausch in überörtlichen Seniorenorganisation ist entscheidend für die Behandlung ortsübergreifender Themen. Für Ausschüsse und Räte bedeutet das eine erhebliche Zusatzbelastung. Themen in Bezug zum ÖPNV wie: Ausgestaltung von Haltepunkten und Taktzeiten können nicht isoliert betrachtet werden. Regeln und Gesetze, die es zu beachten gilt, liegen in Kreis- und Landesvertretungen der Senioren vor. Themen zur Sicherheit für Senioren, Fragen wie zur: Besteuerung von Renten nach einer Rentenerhöhung, Sozialthemen bedürfen gemeinsamer Aktionen.

Vergessen wir nicht, dass kein Mensch das Altern aufhalten kann. Was wir aber können ist Lebensziele formulieren und das Leben und unsere Gesellschaft für alle Altersklassen lebenswert machen. Es ist Fakt, dass heute 50-jährige in 10 Jahren selbst Senioren sind. Deshalb ist es wichtig, dass sich auch die Jüngeren bereits jetzt überlegen müssen, in welcher Gesellschaft sie in Zukunft leben wollen. Eine Seniorenvertretung darf und kann kein „zahnloser Tiger“ sein.

Senioren habe ein Recht auf ein selbstbestimmtes Leben in Würde. Es ist die Aufgabe der Gesellschaft, der Stadt und ihrer Vertreter, das zu ermöglichen und die Voraussetzungen für die Teilhabe von Senioren am gesellschaftlichen Leben zu schaffen.